Geschichte der Schönheitschirurgie

Jul 1, 2016 von Andrew

Die Schönheitschirurgie ist keine Erfindung der Neuzeit, wie besonders die Kritiker der ästhetischen Chirurgie gerne annehmen, da sie diese als Auswuchs der auf Konsum und Äußerlichkeiten bedachten Gesellschaft verteufeln. Schönheitsoperationen gibt es schon so lange, wie es die technischen und medizinischen Möglichkeiten zur Veränderung des Körpers gibt. Beispielsweise nahmen schon die alten Ägypter vor fast 4.000 Jahren kosmetische Operationen vor, um das Aussehen zu verändern. Auch wurde nachweislich die erste ästhetische Rekonstruktion der Nase durch die Stirnhaut bei dem Indern um 600 v. Chr. erfolgreich vollzogen.

Schönheitschirurgie – Die Welt der Möglichkeiten

Das Aussehen zu verändern, um sich dem als schön empfundenen Ideal anzugleichen, ist eine Tendenz des Menschen, die sich durch die menschliche Entwicklung wie ein roter Faden zieht, denn möchte nicht jeder als schön empfunden werden? In China wurden jungen Mädchen die Füße zusammengebunden, da nur besonders schmale Füße als schön galten. Diese Lotusfüße waren nur 10 Zentimeter groß und ermöglichten den Frauen nur eine trippelnde und sehr langsame Fortbewegung, brachte ihnen aber ein enormes Ansehen. Die Menschen vom Volk der Surma, die in Äthiopien und in Teilen des Sudans heimisch sind, verzieren beispielsweise ihren Köper mit Ziernarben oder durch Lippenteller. Diese formen so genannte Tellerlippen, eine sehr große Unterlippe, die durch das Aufschneiden der Unterlippe und deren langsame Dehnung durch immer größere Teller entsteht. Dabei gilt je größer der Lippenteller, desto größer das Ansehen der Frau. Der Einsatz des Lippentellers beginnt ab dem 20. Lebensjahr.

Mit der Weiterentwicklung der medizinischen Verfahrensweisen, der Entdeckung von Narkosemitteln und Möglichkeiten zur Bekämpfung von Wundbrand durch Antibiotika und Penicillin entwickelten sich auch die verschiedenen Schönheitsoperationen immer weiter. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die erste Brustrekonstruktion durchgeführt mittels Eigengewebe. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte die Schönheitschirurgie einen enormen Aufschwung, machten auch die zwei Weltkriege rekonstruktive Chirurgie erforderlich. Mit der Weiterentwicklung der Chirurgischen Möglichkeiten erweiterte sich nicht nur das Spektrum der operativen Möglichkeiten auch die Minimalisierung der einzelnen Eingriffe wurde realisierbar, um so wenig Narben wie möglich und ein allumfassendes positives Ergebnis zu schaffen.